Das Bild unserer Kapelle im Haus A wurde fotografiert und uns zur Verfügung gestellt von Wilhelm Johann Portscheller
Nach der Wahl
Nach der Bundestagswahl finden Sie hier Stellungnahmen von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Kirchen:
Reaktionen der Kirchen auf die Wahl | evangelisch.de
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Bundestagswahl 2025
Gemeinsamer Aufruf der Vorsitzenden der christlichen Kirchen in Deutschland zur Wahl des 21. Deutschen Bundestages am 23. Februar 2025
„Einstehen für unsere Demokratie“
Am 23. Februar 2025 findet die Wahl des 21. Deutschen Bundestages statt. Für die christlichen Kirchen ist unsere Demokratie unverhandelbar. Auf dieses Fundament sind wir stolz. Wir sind überzeugt, dass die Stärken unserer Demokratie – dazu gehören vor allem das Aushandeln von Kompromissen und der Schutz von Minderheiten – auch in Krisenzeiten greifen.
Die aktuellen politischen Debatten fordern diese wehrhafte Demokratie heraus. Wenn sich unsere Gesellschaft immer mehr polarisiert, bis sich Menschen unversöhnlich gegenüberstehen, haben extremistische Kräfte leichtes Spiel. Wir halten daran fest, dass Extremismus und vor allem völkischer Nationalismus mit dem Christentum nicht vereinbar sind. Daher appellieren wir an alle Wahlberechtigten: Bitte wählen Sie Parteien, die sich für unsere Demokratie einsetzen!
Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft
Unser Land braucht Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft, denn wir stehen vor vielen Herausforderungen, ja vor einer Veränderung der globalen Ordnung: Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Unruhen im Nahen Osten und die weiteren Krisengebiete der Erde haben Gewissheiten erschüttert. Viele Menschen fühlen eine Überforderung angesichts der wirtschaftlichen Situation, des vom Menschen gemachten Klimawandels, der wachsenden Zahl von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen aus ihrer Heimat flüchten. Das gilt auch mit Blick auf neue Technologien wie Künstlicher Intelligenz, das Erstarken autoritärer Kräfte, gezielte Desinformation und den Versuch, das demokratische Miteinander in Deutschland dadurch zu diskreditieren.
Eine gute Zukunft für unser Land setzt klare Orientierungen voraus. Das beinhaltet:
Unser Land muss weiterhin Europa als den gemeinsamen Raum von Freiheit, Recht, Sicherheit und Wohlergehen stärken – und zugleich dem Frieden weltweit und den Menschenrechten dienen.
Unser Land darf beim Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen nicht nachlassen. Wir sind gefordert, unseren Beitrag für die Zukunft des Planeten und zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.
Unser Land muss auch weiterhin den Blick auf die globalen Erfordernisse und Nöte richten und zur Überwindung von Armut und Unterdrückung in aller Welt beitragen.
Unser Land muss einer humanitär orientierten Flüchtlingspolitik und einer guten Integration von Zuwanderern verpflichtet bleiben. Probleme sollten mit Entschlossenheit, aber ohne Ressentiments angepackt werden.
Unser Land muss Teilhabe und Gerechtigkeit im Blick halten. Dazu gehört die Soziale Marktwirtschaft mit einem weiterhin leistungsfähigen System der sozialen Sicherung.
Unser Land muss schließlich dem Schutz des Lebens zugewandt sein, denn jeder Mensch hat die gleiche unveräußerliche Würde.
Das gemeinsame Streben nach dem Gemeinwohl haben Kirchen und Politik auf je eigene Weise im Blick. Zum Gemeinwohl gehört auch ein gutes demokratisches Miteinander. Dafür müssen wir bereit sein zuzuhören, einander verstehen zu wollen und konstruktiv um gerechte Lösungen zu ringen. Die demokratischen Parteien müssen die fundamentalen Werte und Prinzipien unserer Gesellschaft, die auch im Grundgesetz festgeschrieben sind, verteidigen.
Allen Menschen, die sich für diese Werte und Prinzipien einsetzen und die sich demokratisch engagieren, danken wir von Herzen. Es ist erschreckend, wie oft sie bedroht oder tätlich angegriffen werden. Sie verdienen unseren Respekt und brauchen unsere Solidarität und Unterstützung. An vielen Orten sind Initiativen zur Stärkung unserer Demokratie entstanden, auch mit Beteiligung der Kirchen. Das ist ein ermutigendes Zeichen. Für ein gutes Miteinander sowie den gegenseitigen Respekt voreinander bedarf es des täglichen Einsatzes.
Wählen gehen und einstehen für unsere Demokratie
Wir wenden uns an alle Wahlberechtigten: Übernehmen Sie Verantwortung für das demokratische Miteinander. Gehen Sie wählen und stimmen Sie bei der Bundestagswahl für Parteien und Abgeordnete, die sich für ein rechtsstaatliches, freiheitliches, weltoffenes, solidarisches und die Schöpfung bewahrendes Deutschland einsetzen. Wir wenden uns dabei besonders an alle, die zum ersten Mal wählen dürfen: Machen wir alle von unserer Stimme Gebrauch und stehen wir für unsere Demokratie ein!
Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz;
Bischöfin Kirsten Fehrs, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD);
Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)
Evangelische Kirche in Deutschland Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover
Tel.: 0511 2796–0
www.ekd.de
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Ludolfusstr. 2–4
60487 Frankfurt
Tel.: 069 247027–0
www.oekumene-ack.de
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Kaiserstr. 161
53113 Bonn
Tel.: 0228 103–214
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Bundestagswahl 2025
Gebet zur Bundestagswahl 2025
Am Sonntag, 16. Februar 2025, läuten um 18 Uhr die Glocken in allen Gemeinden des Kirchenbezirks Karlsruhe-Land
und laden zum Gebet für die Bundestagswahl 2025 ein.
Wir nehmen wahr, dass im Vorfeld zur Bundestagswahl die Debatten hitziger und die Gräben tiefer werden.
Polarisierungen zeigen sich. Die Herausforderungen unserer Zeit werden größer und der Streit wächst.
Populisten gewinnen an Einfluss. Auch gesellschaftlich zerbröselt die tragende Mitte.
Bei gegenteiligen Meinungen wird schon von Feinden gesprochen.
Gesellschaftliche Spaltungen zeigen sich.
Diese gesellschaftlich-politischen Differenzen zeigen sich auch innerhalb der Kirchen.
Wenn wir aber gesellschaftliche Debatten einfach nur verdoppeln, versäumen wir die Chance, eine ganz andere Dimension einzubringen.
Beten wir, dass Brücken gebaut werden.
Vor allem lassen wir uns nicht innerhalb der Kirche auseinandertreiben.
'Es war die Einmütigkeit der Gemeinde (im Gebet!), die laut Apostelgeschichte ihren Erfolg mitbegründet hat.
Jesus bittet seinen und unseren himmlischen Vater intensiv um die Einheit seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger.
Ob wir bei Paulus schauen (Römer 15,5) oder bei Petrus (1. Petrus 3,8), stets werden wir zur Einmütigkeit gemahnt.
Machen wir die Tage vor der Bundestagswahl zu einer Zeit der Einmütigkeit im Gebet und gehen wir wählen!
„Gebet ist nicht alles. Aber ohne Gebet ist alles nichts.“ (Johannes Hartl)
„Die Hände, die zum Beten ruhn, die macht er stark zur Tat. Und was der Beter Hände tun, geschieht nach seinem Rat.“ (Jochen Klepper)
Für das Vorbereitungsteam
Martin Reppenhagen, Dekan
Wir beten an allen Orten das nachfolgende Gebet zur Bundestagswahl 2025.
Gott des Lebens, du hast uns nach deinem Bild geschaffen.
Du hast uns einander anvertraut – als Gemeinschaft, als Gesellschaft, als deine Menschen.
Doch zu oft lassen wir uns voneinander trennen:
durch Misstrauen, durch Angst, durch Worte, die spalten statt verbinden.
Deshalb bitten wir dich:
Schenke uns Klarheit, um zu erkennen, was unser Zusammenleben stärkt.
Klarheit, um hinter Parolen die Wahrheit zu sehen.
Klarheit, um nicht Gleichgültigkeit mit Neutralität zu verwechseln.
Gott, wir bitten dich: Lass uns deine Wahrheit erkennen.
Schenke uns Mut, um für die Würde jedes Menschen einzutreten.
Mut, um den Mund aufzumachen, wo Hass laut wird.
Mut, um für Gerechtigkeit einzustehen, auch wenn es unbequem ist.
Gott, wir bitten dich: Lass uns deinen Geist des Mutes spüren.
Schenke uns Liebe, die größer ist als jede Angst.
Liebe, die Menschen nicht nach Herkunft oder Status bewertet.
Liebe, die Wege öffnet, wo andere Grenzen ziehen wollen.
Gott, wir bitten dich: Lass uns deine Liebe leben.
Gott, wir brauchen deinen Segen.
Für unser Land – dass es denen gehört, die Brücken bauen.
Für alle, die politische Verantwortung tragen – dass sie Menschen dienen.
Für alle, die wählen – dass sie mit Weitsicht und Mitgefühl entscheiden.
Für alle, die zweifeln – dass sie erkennen: Ihre Stimme zählt.
Lass uns in dieser Zeit der Entscheidung nicht übereinander richten,
sondern aufeinander zugehen und zusammenhalten.
Nicht hassen, sondern lieben.
Segne unser Land, segne unsere Gesellschaft, segne unser Miteinander.
Du bist ein Gott des Lebens. Lass uns in deinem Geist handeln.
Amen.

Quelle: Zusammen für Demokratie – Im Bund. Vor Ort. Für Alle.
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Bundestagswahl 2025

Migrationspolitik: Stäblein ruft zu Humanität auf
Am Mittwochabend war im Bundestag mit Stimmen von CDU/CSU, FDP und AfD ein „5-Punkte-Plan“ zur Asyl- und Migrationspolitik verabschiedet worden. Stäblein betonte: „Diese Debatte und diese Abstimmung wird niemandem gerecht, weder jenen, die in Sorge und Angst nach den schrecklichen Ereignissen in Aschaffenburg und Solingen nach angemessenen, sachgerechten Antworten suchen. Noch jenen, die in existenzieller Not ihren Weg zu uns gefunden haben und sich auf ein menschliches Gesicht dieser Gesellschaft verlassen.“
Das von der Union eingebrachte Papier verlangt von der Bundesregierung etwa die Umsetzung von dauerhaften Grenzkontrollen, das Zurückweisen von Schutzsuchenden und eine Inhaftierung vollziehbar ausreisepflichtiger Ausländer. Stäblein erklärte: „Die politischen Vorschläge lassen sich schlicht nicht mit den rechtlichen und europäischen Regeln und Überzeugungen unseres Landes vereinbaren. Die Instrumentalisierung der Migrationsfragen für Wahlkampfzwecke ist unwürdig für die Betroffenen und zutiefst unwürdig für unsere Gesellschaft. Die Menschenwürde der einzelnen – und zwar jedes Menschen, wie es unsere Verfassung sagt – wird auf diese Weise missachtet und verletzt.“
Er zeigte sich enttäuscht, „dass in Kauf genommen wurde, dass Rechtspopulisten und Rechtsextremisten am Ende einen Sieg über diese Demokratie bejubeln“. Diese Art der Mehrheitsbildung sei „ein nie dagewesener Vorgang in unserer demokratischen Kultur“. Die Szenen der sich „hämisch freuenden Extremisten im Bundestag“ seien ein „furchtbares Menetekel für unsere Gesellschaft, das uns alle aufrühren sollte“. „Im Sinne der Humanität und des menschenfreundlichen Gesichts unserer Gesellschaft rufe ich ausdrücklich alle Parteien dazu auf, vor den nun folgenden Abstimmungen nach einer gemeinsamen, von Demokratinnen und Demokraten verantworteten Regelung zu suchen“, so Stäblein weiter.
„Kehren Sie zurück zu jenem Diskurs und jener Verantwortung, die in diesen Tagen für unser Land geboten ist. Kehren Sie zurück zu einer Sprache und einer demokratischen Mitte, die als erstes die Humanität im Blick hat – und die angemessen ist für dieses Land und für die Menschen, die in ihren unterschiedlichen Nöten auf diese Gesellschaft hoffen. Es geht um die Würde der Menschen und um die Würde dieses Landes.“
Quelle: Migrationspolitik: Stäblein ruft zu Humanität auf – EKD
Bild: Plakat Jahreslosung / zusammenstreiten - Diakonie - DIADWBO
Bundestagswahl 2025

Kirchen schreiben Brandbrief an Abgeordnete
Berlin (epd). In einem Brandbrief warnen die Kirchen die Unionsparteien davor, Anträge für eine Verschärfung der Asylpolitik mit Unterstützung der AfD durch den Bundestag zu bringen. Die Fraktionen hätten sich mit der Auflösung der Ampel-Koalition darauf verständigt, keine Abstimmungen herbeizuführen, in der die Stimmen der AfD ausschlaggebend sind, heißt es in einem Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. „Wir befürchten, dass die deutsche Demokratie massiven Schaden nimmt, wenn dieses politische Versprechen aufgegeben wird“, heißt es darin weiter.
In dem Schreiben, das von den Leitungen der Berliner Büros der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz unterzeichnet ist, äußern die Kirchen Befremden über „Zeitpunkt und Tonlage“ der aktuellen Debatte. „Sie ist dazu geeignet, alle in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten zu diffamieren, Vorurteile zu schüren und trägt unserer Meinung nach nicht zur Lösung der tatsächlich bestehenden Fragen bei“, heißt es darin.
Dem Schreiben ist eine vierseitige Stellungnahme zu dem Entwurf des „Zustrombegrenzungsgesetzes“ der Fraktion von CDU und CSU beigefügt, das am Freitag (31.1.2025) im Parlament zur Abstimmung gestellt werden soll.
In der Stellungnahme heißt es, die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen hätten keinen der Anschläge verhindert, die Anlass für die aktuelle Debatte sind.
Die Attentate von Magdeburg und Aschaffenburg seien von offensichtlich psychisch kranken Personen begangen worden. „Die Taten zeigen aus Sicht der Kirchen daher ein Defizit hinsichtlich des Informationsaustausches unterschiedlicher Behörden und einen eklatanten Mangel an adäquater Versorgung psychisch Kranker auf“, heißt es in der Stellungnahme.
Der Gesetzentwurf der Union sieht unter anderem vor, eine Begrenzung der Migration als Ziel im Aufenthaltsgesetz festzuschreiben und den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten zu beenden. Er wurde bereits im vergangenen Jahr im Bundestag beraten, wird nun aber als Reaktion auf die Messerattacke in Aschaffenburg zur Abstimmung gestellt. Weil SPD und Grüne die Pläne der Union ablehnen, hat der Entwurf nur eine Chance, wenn neben anderen auch die AfD im Bundestag zustimmt. Das gilt auch für zwei Anträge der CDU/CSU-Fraktion zur Verschärfung der Asylpolitik, über die bereits am Mittwoch abgestimmt werden soll. Darin enthalten ist die rechtlich umstrittene Zurückweisung Schutzsuchender an den deutschen Grenzen.
Quellen (gerne anklicken):
Asyl-Anträge der Union: Kirchen schreiben Brandbrief an Abgeordnete | evangelisch.de
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